
Kammermusikalisch besetzte, französisch angehauchte Instrumentalmusik jenseits von Drumloops
und Computersounds, eingängig und atmosphärisch dicht. Musik für Herz und Sinne, die Bilder im Kopf entstehen lässt.
Der Bremer "Weser-Kurier" schreibt über die CD: "Die Musik besitzt durchweg einen ausgesprochen ruhigen Puls und pendelt zwischen Kammerpop, Balkanfolklore, fragilen Jazzelementen und gewissen Filmmusikelegien."
Die Musiker:
Bernd Schlott, Altsaxofon, Bb-Klarinette, Piano, chromatische Mundharmonika
Ingo Höricht, Viola
Joe Dinkelbach, Piano
Christoph Otto Beyer, Cello
Hans Kumfert, Gitarre
Friederike von Krosigk, Konzertkastagnetten
Bernd Schlott, ein außergewöhnlicher Solist (u.a. 2 Japan-Tourneen mit dem Jazzchor Freiburg), gefragter Studiomusiker (über 40 CD-Produktionen), eigenständiger Komponist, 3 CD Veröffentlichungen, Filmmusik etc. Bernd ist auf dem ersten Album von "Mellow Melange" ("Numero Zero") als Gastmusiker zu hören.
Orpheus und Euridice
Orpheus, ein talentierter griechischer Musiker, liebt Euridice. Sie sind sehr glücklich zusammen. Plötzlich stirbt Euridice. Orpheus ist verzweifelt und will sich nicht mit dem Tod seiner Geliebten abfinden. Glücklicherweise gibt es noch Götter, an die er sich wenden kann, und Orpheus besitzt außergewöhnliche musikalische Fähigkeiten. Er kann so beseelt auf seiner Harfe spielen, dass er selbst Steine zum Erweichen bringt. Sogar die Götter lassen sich durch sein anrührendes Spiel erweichen und erlauben ihm, seine Euridice aus der Unterwelt zurück zu holen mit einer Auflage: Auf dem Weg zurück zur Erde darf er seine Geliebte nicht ein einziges Mal angucken. Orpheus steigt also in den Hades hinab, findet Euridice und führt sie an der Hand in Richtung Oberwelt. Euridice versteht nicht, weshalb Orpheus ihr keinen Blick gönnt und zweifelt an seiner Liebe. Sie weigert sich, ohne einen Kuss noch einen Schritt weiter zu gehen. Es kommt, wie es kommen muss: Orpheus hält es nicht mehr aus, bricht sein Versprechen und guckt seiner Geliebten in die Augen. Die Götter sind konsequent und Euridice stirbt zum zweiten Mal. Orpheus, vom Schmerz zerrissen, nimmt seine Harfe und spielt.
Eine Rezension von Klaus Reckert auf Gaesteliste.de, einem Internet-Musikmagazin:
Bernd Schlott und Ingo Höricht - Euridice
DMG/Toca Records
Format: CD
Noch vor einigen Jahren wäre so eine CD vermutlich auf Will Ackermans Label Windham Hill (wie Michael Hedges oder George Winston) erschienen und hätte Tausende von New Age-Fans glücklich und Mr. Ackerman noch reicher gemacht. Doch auch wenn etwa "Blue Colour Of The Sea" oder "Old Friendship" vom vorliegenden Album einfach sackrisch an die W. Hill-Künstler Shadowfax erinnern, so ist der Hintergrund der Künstler ein ganz anderer: Nach seiner Studienzeit am Bremer Konservatorium und der Swiss Jazz School in Bern arbeitete Bernd Schlott erfolgreich in Studios und gibt seither Konzerte in Deutschland, Frankreich, Dänemark, Japan und der Schweiz. CD-Produktionen und Konzerttourneen mit Jazzchor Freiburg u.a.
Bernd Schlott spielt: Alt-, Tenor- und Sopransaxophon, Bb-Klarinette, Chromatische Mundharmonika und Keyboards. Ingo Höricht hat Violine und Kompostion studiert und arbeitet als Produzent und Musiker (u.a. mit Mellow Melange und dem Lamberti Quartett.
Trotz der klassischen Herkunft der beiden müsste diese Vertonung der Leiden von Orpheus' Frau Euridice (die jener frühe Superstar durch sein Harfenspiel sogar - zeitweilig - aus dem Totenreich wieder loseisen konnte) aber jedem Freund von sanfter, melodiestarker akustischer Instrumentalmusik gefallen. Die Bandbreite der Stücke erstreckt sich von besagten Shadowfax-Reminiszenzen bis hin zu Stücken wie "Avignon", die wie aus einem Pariser Café zu uns herüberzuwehen scheinen. Sehr besonders und sehr empfehlenswert.
-Klaus Reckert-
Link: www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=2674
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